letzte Woche durfte ich meine Schwester und ihren Partner bei der Geburt ihres ersten Kindes begleiten.
Schon länger habe ich mir gewünscht, eine Geburt begleiten zu dürfen und mit Klang zu unterstützen und so war ich total gespannt und gleichzeitig hat es sich in dem Moment auch wie das Natürlichste der Welt angefühlt.
Die Geburt war ein Marathon. 2 Nächste haben wir zusammen durchgemacht und sämtliche Gefühle zusammen durchlebt.
Am Ende wurde das Kind dann mit einem Kaiserschnitt geholt.
“Das hätten wir ja gleich so machen können.” war ein Gedanke von mir. Wir hätten unsere Kräfte geschont und viel Schmerz wäre erspart geblieben.
Hätten wir die Abkürzung genommen, hätten wir allerdings auch die ganzen schönen Dinge, die am Wegrand standen, nicht erleben können.
Da war die erwartungsvolle Spannung am Anfang, der Frust, weil lange nichts weiter ging, die Sorgen und Ängste um das Kind, die Freude auf das Kind, Gespräche über die Vergangenheit und die Zukunft, Lachen und Feiern mit Lachgas und die totale Erschöpfung. Die Erfahrung, dass wir mit all diesen Emotionen umgehen können, auch mit Hilfe von Klang. Sie durften sein und am Ende durfte auch der Kaiserschnitt wirklich von Herzen sein.
So ähnlich ist es bei der Geburt von einem eigenen Projekt.
Man wünscht sich eine Abkürzung, alles soll rund laufen, möglichst ohne Frust und ohne Stolpersteine. Einfach betäuben und durch:
“Bitte einen Kaiserschnitt für mein Business/ mein Projekt/ mein Musikstück, welches ich gerade übe!”
“Das soll mein nächster Schritt sein, bitte kann ihn jemand für mich gehen.”
Lasst uns mutige Schritte gehen, ohne uns selber auszuweichen, dran bleiben, ohne Betäubung, das bringt uns auf einen nicht immer schmerzfreien, aber lebendigen, glitzernden, magischen Weg.
Eine der größten Kräfte, um nicht auszuweichen, ist unser Atem.
Mit ihm kommst du ganz schnell in Verbindung mit dir selbst.
Das sage ich mir selber und meinen Kundinnen immer wieder. Wenn eine unangenehme Situation kommt und du bemerkst, dass du angespannt wirst oder flüchten möchtest: ATME! Voll und tief mindestens 3 Mal bevor du reagierst.
Übe es (zwischendurch am Tag, die Hand auf Bauch und Brust und erst in den Bauch, dann in die Brust atmen) vielleicht freust du dich dann schon bald auf diese schwierigen Situationen.
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